Markowitz hat mit seiner Portfoliotheorie damals für Aufsehen gesorgt und gezeigt wie man ein Portfolio zusammen stellen kann, das nicht mehr als das Marktrisiko abbildet. Das heißt, dass man mit einem gut zusammengestellten Aktienportfolio sein Risiko auf ein Minimum reduzieren kann – jedoch nicht tiefer als das bestehende Marktrisiko.
Die Idee dahinter erscheint heutzutage relativ einfach und einleuchtend. Markowitz empfiehlt Aktien zu wählen, die untereinander lediglich eine gerine Korrelation aufweisen.
Was ist Korrelation?
Wenn Aktie A steigt, steight Aktie B in gleicher Weise. Das wäre eine perfekte positive Korrelation. Steigt Aktie A und Aktie B fällt, dann liegt eine negative Korrelation vor – die beiden Kurse verlaufen quasi gegenläufig. Eine Korrelation von 0 liegt vor, wenn kein statistischer Zusammenhang zwischen den Aktien besteht. Wenn also Aktie A mal steigt und gleichzeitig B steigt, und A mal steigt wenn B fällt.
Wie sieht ein gutes Portfolio aus?
Ein gutes Portfolio ist so aufgestellt, dass es von einzelnen Schwankungen einer einzelnen Aktie nicht abhängig ist. Angenommen wir haben 10 Aktien im Portfolio und 1 fällt gewaltig. Dann sollte das einem guten Portfolio ebenfalls wenig anhaben.Die Aktien im Portfolio müssen dabei so gewählt werden, dass die Korrelationen untereinander gering sind. Wenn Sie ein Portfolio aus gerade mal 2 Aktien haben und beide Aktien haben eine negative Korrelation, dann ist es Ihnen eigentlich egal ob eine Aktie fällt oder steigt. Denn wenn die eine Aktie steigt, fällt die andere in gleichem Maße.
Wo liegt das Problem?
Lange hat sich Markowitz’ Portfoliotheorie gehalten, aber mittlerweile verliert sie an Gültigkeit. Der Grund: Die Finanzkrise hat gezeigt, dass selbst gute Portfolios baden gegangen sind. Warum? Weil sich die oben genannte Korrelationen auf vergangene Werte beziehen, die in einer Extremsituation wie der Finanzkrise im Jahre 2008 und 2009 keine Gültigkeit besitzen. Es ist zwar schön wenn wir viele Vergangenheitswerte haben und genau wissen, dass die Korrelation von Aktie A und B bei – 0,275 liegt. Aber was nützt es wenn dieser Wert während einer Finanzkrise keine Gültigkeit hat? Im Prinzip ist dann die ganze Portfoliotheorie im Eimer. Denn die Korrelationen sind in dieser Zeit einfach andere. Es geht sogar so weit, dass perfekt negativ korrelierte Aktien während der Krise in gleicher Weise abstürzen. Normalerweise heißt eine perfekte negative Korrelation, dass wenn Aktie A um 10 % steigt, Aktie B um 10 % fallen muss. In einer solchen Krise hat dieser Wert aber keine Gültigkeit und es liegt eine positive Korrelation vor. Das heißt, dass Aktie A fällt und Aktie B genauso fällt.
Wie sieht die Lösung aus?
Kurz gesagt: es gibt noch keine. Und es wird noch einige Zeit vergehen bis man eine Lösung präsentieren kann, die auch in Krisen sogut funktioniert wie die Portfoliotheorie von Markowitz damals.